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(mt) Den größten Teil ihres Weges hat die Fuhse bereits zurückgelegt, wenn sie die Wathlinger Feldmark erreicht. Gespeist aus mehreren Bächen im Oderwald hinter Wolfenbüttel, überwindet sie auf ihren 100 Flusskilometern 102 Höhenmeter mit einem Sohlgefälle von 1 ‰, um in Celle in die Aller zu münden.

Seit Anbeginn ist die Fuhse Lebensader und Geißel für Wathlingen. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mäanderte sie gemächlich durch den fruchtbaren Wathlinger Wiesengürtel, den sie zu Zeiten des Hochwassers in eine gefährliche Sumpflandschaft verwandelte. Der Flurname Hellebruch (=Höllenbruch) zeugt noch von der Gefährlichkeit des Sumpfgeländes an den Flussufern; heute verzichten viele Bauherren wegen des hohen Grundwasserspiegels und der Hochwassergefahr auf einen Keller.

(mt) 1010 begann der Bau dieses romanischen Architekturwunders, der Klosterkirche St. Michael in Hildesheim.  Unser Wathlingen wird erstmals in einer Urkunde erwähnt, die auf das Jahr 1022 datiert ist und diesem Kloster Güter in Wathlingen (Waditlagun) bestätigt. Allerdings wissen Urkundenforscher spätestens seit 1865, dass dies eine  „unechte“Urkunde aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ist. Dennoch verwenden sie nicht das hässliche Wort „Fälschung“, weil die Forschung seit langem davon überzeugt ist, dass dem Schreiber der unechten Urkunde eine Güterliste des Klosters St. Michael vorgelegen haben muss, die in dem Zeitraum 1019 bis 1037 entstanden ist. Wathlingen wird in dieser Urkunde an 129. von 154 Stellen als ein Ort genannt, in dem das Kloster Güter besitzt. Die betreffenden Zeilen der Liste lauten: [Dem Kloster St. Michael gehören Güter]: In pago Flutwidde in prefektura Tammonis (Im Gau Flutwidde in  der Grafschaft Tammos [960-1037]): Alenhusen, Eddinkhusen, Scelhusen, Wendelingeroth, Hardeshem, Utisson, Siradisson, Scheplice, Waditlagun.“

Hildesheim

(mt) Über die Entstehung des Ortsnamens „Wathlingen“ (im Mittelalter „Waditlagun“ oder „Waitlogon“) gibt es unterschiedliche Deutungen. Durchgesetzt hat sich folgende: Der Name „Wathlingen“ ist mit seiner sumpfigen und feuchten Umgebung in Verbindung zu bringen und bedeutet: „Lage in feuchter Gegend“. Unstrittig ist dabei der zweite Namensteil, der zweifelsohne als „Lage“ oder „liegen“ zu übersetzen ist. In der Umgebung gibt es dazu viele Entsprechungen wie z. B. „Langlingen“, „Sandlingen“, und selbst Celles „Blumlage“ sind anzuführen. Mehrere Deutungen lässt allerdings der erste Namensteil zu. „Wadit“ ist der Dativ, Plural zu mittelhochdeutsch „wade“ oder „wate“, einem Fischernetz für seichtes Wasser. Auch die Vermutung, der erste Namensteil sei eine Abwandlung von „wad“ = „Furt“, findet sich. In beiden Fällen besteht ein Zusammenhang zu Wathlingens feuchter Umgebung an den Ufern der Fuhse. Nicht überzeugen konnte der Zusammenhang mit der Schreibung „waltleghe“ aus dem 13. Jahrhundert für einen Ort mit waldiger Umgebung. Diese Deutung will nicht so recht zu Wathlingens Umgebung passen. Schließlich könnte Wathlingen auch ganz einfach der Name der Gründersippe sein, der sagenhaften „Herren von Wathlingen“, die aber bereits 1575 ausgestorben sein sollen. Diese Deutung bringt uns aber keinen Schritt weiter, weil die Suche erneut beginnen müsste.

(mt) Der Gau „Flutwid(d)e“ war Teil der sächsischen Provinz Ostfalia. Der Begriff „Gau“ ist im Mittelalter eine neutrale Raumbezeichnung ohne feste territoriale Grenzen, die mehrere Siedlungselemente eines Raumes umfasste. Die heutigen Städte Burgdorf, Burgwedel, Lehrte, die Gemeinden Edemissen, Isernhagen und Uetze sowie die Samtgemeinden Flotwedel, Meinersen und Wathlingen liegen auf dem Gebiet des damaligen Gaus „Flutwid(d)e“. Vor 1000 Jahren übte Graf Tammo (auch: Thankmar genannt), ein Bruder des Hildesheimer Bischofs Bernward, hier die weltliche Herrschaft aus.

(mt) Im Frühjahr 1951 fand Kalle Mösing sen.  eine 11 cm hohe, eisenzeitliche Urne auf seinem Spargelfeld. Es ist eine Beigabe zu einem Flächengrab, das zwischen 600-500 v. Chr. angelegt wurde. Wahrscheinlich haben Menschen schon vor 2500 Jahren ihre Toten gerne auf den Wathlinger Hügeln begraben, damit die Hochwasser der Fuhse die Totenruhe ihrer Ahnen nicht stören. Weil es aber bei diesem Einzelfund blieb, wird nicht vor einer durchgehenden Besiedlung der Wathlinger Feldmark ausgegangen. Die Politik sorgte sich, dass die Bauarbeiten für den neuen Aldi-Markt durch neue Funde verzögert werden könnten. Es blieb aber bei der kleinen Urne, die im Bomann-Museum in Celle inventarisiert ist.  Der Straßenname „Am Urnenfeld“ erinnert an den Fundort.

Bürgermeister seit 1824
1824–1831: Hans Heinrich Behrens
1831–1854: Hans Heinrich Timme
1854–1860: Dietrich Ebeling
1860–1878: Hans Homann
1878–1890: Hans Heinrich Engelke („Stummel-Engelke“)
1890–1896: Heinrich Kesselhut
1896–1908: Hans Heinrich Engelke
1908–1909: Hans Schrader
1909–1918: Hans Heinrich Brandes
1918–1931: Heinrich Meyer
1931–1933: Friedrich Oberheide
1933–1945: Heinrich Kesselhut
1945–1946: Friedrich Oberheide
1946–1948: Richard Rieke
1948–1952: Ernst Engelke
1952–1956: Heinrich Hage
1956–1961: Karl Bleckmann
1961–1964: Gustav Pfeiffer
1964–1980: Heinz Homann
1980–1996: Hans-Wilhelm v. Reden

Amtierender Bürgermeister seit 1996 ist Torsten Harms.

20. April 2019

Übung der Ortsfeuerwehr Wathlingen Frank Bakeberg wird von seinen Kameradinnen und Kameraden gerettet. Motivierte Mitglieder der Feuerwehr, eine gute Ausbildung, viele Übungen und ein gutes Gerät garantieren allen Wathlingern unter der Leitung von Marcus Kulick und Tobias Sieg eine schlagkräftige Feuerwehr.

12. April 2019

Ein ungewöhnliches Bild: ein Bus mit einem Anhänger. In den 50er Jahren gab es das bereits schon einmal. Nun ist diese alte Idee zurück gekehrt. Auf der Linie 927 der RegioBus Wathlingen – Ehlershausen (Anschluss nach Hannover) wird der Solowagen mit einem Anhänger verstärkt, um im Berufs- und Schülerverkehr mehr Personen Platz zu bieten. Hier steht der Bus an der Bushaltestelle 4 Generationen Park / OBS.

10. April 2019

Eine Projekt gegen den Demografischen Wandel: Viel mehr als ein Restaurant, der 4 Generationen Park. Er vereint die Samtgemeindebücherei, die Oberschule mit gymnasialen Zeig, die Sportanlagen, mit Tennisclub, die Kleingartenanlage und den Kindergarten mit dem Multifunktionsgebäude.